Buchvorstellung „(K)einer von uns“

Buchvorstellung „(K)einer von uns“ - Räuberfuchs-Blog

Inhaltsverzeichnis

Das Wendebuch „(K)einer von uns“ von Sandra Hohenstein und Angelina Borgwardt ist 2025 im Jupitermond Verlag erschienen. Es ist für Kinder ab etwa 4 Jahren geeignet und, besonders wegen der Thematik, die gesamte Grundschulzeit hindurch.

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    (K)einer von uns
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    „(K)einer von uns“ – Ein Wendebuch über Integration, Mut und Freundschaft Nawi, der kleine Narwal, verliert sein Zuhause und begibt sich auf die Reise durch unbekannte Gewässer. Dabei trifft er auf Meerestiere, die seine Andersartigkeit aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Wird es Nawi gelingen, Freunde zu finden und Vorurteile zu überwinden? Dieses einzigartige Wendebuch erzählt zwei Geschichten: Die eine zeigt, wie Offenheit und Freundschaft aus Fremden Vertraute machen können. Die andere warnt vor der Macht von Vorurteilen und der Einsamkeit, die... mehr lesen

Der Aufbau des Buches

Nawi, der Narwal lebt im Arktischen Ozean, bis ihn Jäger in die Flucht treiben. Immer weiter entfernt er sich von seinem Zuhause, seiner Familie, bis er nicht mehr kann und alles um ihn herum fremd aussieht. Dann trifft er auf Danny Delfin, der ihn von weitem erst für einen Artgenossen hält, dann aber das Horn sieht.

Soweit ist die Geschichte textlich von beiden Seiten gleich, nur in anderer Farbgebung illustriert. Es spielt keine Rolle, von welcher Seite des Buches das Lesen gestartet wird. Mit wenigen Unterschieden innerhalb der Texte und den Illustrationen, nimmt die Geschichte jedoch ab da einen sehr unterschiedlichen Lauf.

Wendebuch - zwei Perspektiven

Im Buchteil „Keiner von uns“, der in Erdtönen gezeichnet ist, ist Danny Delfin eher unfreundlich, abweisend und uninteressiert. Er ruft seine Freunde, die ihn direkt vor dem Horn des Narwals warnen. Die Intention ganz klar: Man kann nie wissen, was „der Fremde“ mit dem Horn vorhat. Nawi ist verwundert und stellt klar, dass das Horn eigentlich sein Zahn ist. Die Tiere sind trotzdem abweisend und schicken ihn weg. Nawi versteht nicht, was da passiert und warum sich niemand für seine Geschichte interessiert.

Im Buchteil „Einer von uns“, der in Blautönen illustriert wurde, begegnet Danny Delfin dem Narwal ganz anders. Er ist aufgeschlossen und interessiert. Er stellt Nachfragen zu Nawis Körper und seinen Eigenschaften. Auch die anderen Meerestiere, die Freunde von Danny, kommen dazu, sind freundlich und lassen sich auf Nawi ein. So lernen sie sich kennen und entdecken Gemeinsamkeiten.

Ausdrucksstark in Bild und Text

Das Buch ist in angenehmer Reimform geschrieben, ohne dabei für Kinder unverständliche Worte zu nutzen. Alliterationen und Reime amüsieren die vorlesende Person und bleiben den Kindern im Gedächtnis, wie beispielsweise die Namen der Charaktere des Buches: Nawi Narwal, Danny Delfin, Hammerhai Hans und Jochen der Rochen.

Die Illustrationen sind eher schlicht gehalten, transportieren jedoch viel Gefühl. Die Mimik der Meerestiere ist großartig dargestellt und berühren das Herz. Kleines Highlight: Auf jeder Seite gibt es ein Tier zu sehen, was in der Geschichte sonst nicht auftaucht. Wer findet es wohl immer am schnellsten? 

Insgesamt ist die Textlänge auch für Kindergartenkinder bereits angemessen. Älteren Kindern gelingt dann ggf mehr Transfer.

Persönliches Fazit

Meiner Meinung nach ist es dem Duo Sandra Hohenstein in den Texten und Angelina Borgwardt mit den Illustrationen unglaublich gut gelungen, so wichtige Themen kindgerecht aufzubereiten. Das Wendebuch bietet viel Raum für Gespräche zu anders und fremd sein, Offenheit, sich auf andere einlassen vs sie ausgrenzen, Interesse an anderen, Toleranz und Zugehörigkeit. Seite für Seite regt zum Nachdenken und zum Perspektivwechsel an. Und es zeigt: „Mit dem Strom zu schwimmen, ist nicht immer richtig. Eine eigene Meinung - die ist wichtig. Jede Geschichte kann unterschiedlich enden: Du kannst entscheiden und sie zum Guten wenden!“

Je älter die Kinder sind, mit denen wir dieses Buch lesen, desto tiefer können die Gesprächsanlässe dann eben genutzt werden. Und auch ohne tiefergehende Gespräche macht dieses Buch Spaß und öffnet die Augen. Und das Herz. Denn das ist die eigentliche Pointe: Lasst uns anderen offenherzig begegnen, ihnen eine Chance geben, dann kann auch unser Leben bereichert werden.

Dieser Beitrag wurde für dich geschrieben von:

  • Kinderbuchexpertin und Pädagogin

    Thea ist als Kinderbuchexpertin im Räuberfuchs tätig und verfasst Blogpostings und unterstützt bei Beratungen. Dabei bringt sie nicht nur viel Leidenschaft für gute Kinderbücher mit, sondern auch ihre Expertise als Pädagogin und Mama.

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