Florian ist ein Kind, das schon früh spürt: Er ist kein Mädchen, er ist ein Junge. In seinem Kopf, in seinem Herzen, in seinem ganzen Sein. Und doch begegnet er in seiner Umwelt vielen Erwartungen, die nicht zu seinem Gefühl von sich selbst passen.
Das Buch begleitet Florian auf seinem ganz persönlichen Weg. Den Mut zu finden, sich den Eltern anzuvertrauen, ist der erste große Schritt. Und was für ein Geschenk: Mama und Papa hören zu, verstehen und unterstützen ihn bedingungslos. Sie nennen ihn bei seinem Namen, sie achten seine Gefühle, sie lassen ihn selbst entscheiden, welche Kleidung zu ihm passt.
Doch dann kommt der nächste Schritt: die Welt außerhalb der Familie. Wie wird die Schule reagieren? Die Lehrer*innen? Die anderen Kinder?
„Florian“ erzählt davon, wie sehr Kinder unsere Unterstützung brauchen, nicht erst dann, wenn sie uns etwas „Besonderes“ offenbaren, sondern jeden Tag. Es zeigt, wie sehr ein liebevolles, wertschätzendes Umfeld Kinder stärkt – in ihrer Identität und in ihrem Selbstwert. Die Geschichte endet voller Hoffnung: Mit Respekt, Offenheit und echter Zugewandtheit kann jeder Mensch dazulernen und ein unterstützendes Gegenüber sein.
1. Sichtbarkeit schafft Sicherheit.
Trans Kinder brauchen Geschichten, in denen sie sich wiederfinden und in denen sie erleben dürfen, dass es okay ist, so zu sein, wie sie sind. Bücher wie „Florian“ bieten genau das: eine behutsame Repräsentation, die Mut macht und Vertrauen schenkt.
2. Bücher machen Kinder zu Allys.
Kinder, die nicht selbst trans sind, lernen durch solche Geschichten Empathie. Sie erleben, wie sich ein anderer Mensch fühlt, wie wichtig es ist, zuzuhören, zu respektieren und zu bestärken. So wachsen neue Generationen heran, die sensibel, offen und solidarisch durchs Leben gehen.
3. Diversität wird zur Normalität.
Wenn Vielfalt Teil von Geschichten wird, wird sie auch Teil der inneren Welt von Kindern. „Normal“ ist dann nicht, was „alle machen“, sondern dass jeder Mensch einzigartig ist und dass alle diese Einzigartigkeit leben dürfen.
4. Frühkindliche Prävention gegen Mobbing und Ausgrenzung.
Kinder, die früh lernen, Unterschiede zu akzeptieren, entwickeln ein soziales Bewusstsein, das Diskriminierung aktiv entgegentreten kann. „Florian“ leistet hier einen wertvollen Beitrag zur Demokratiebildung im Kleinen, kindgerecht und wirkungsvoll.
„Florian“ ist ein wunderbar kluges, warmherziges und feinfühliges Bilderbuch, das Kindern zeigt: Du darfst du sein. Es ist eine Einladung zu mehr Mut, mehr Verständnis und mehr Mitmenschlichkeit in Familien, in Schulen und in unserer Gesellschaft. Ein Buch, das nicht nur trans Kindern eine Stimme gibt, sondern auch alle anderen Kinder zu wertvollen Unterstützer*innen macht.
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